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Was ist eine Wertschöpfungskette?

Tro­cken gesagt: Wert­schöp­fung ist das wirt­schaft­li­che Ziel von pro­duk­ti­ver Tätig­keit. Es ist die Dif­fe­renz zwi­schen Input und Out­put. Wenn du einen gewöhn­li­chen Stein ver­kau­fen möch­test, hast du wahr­schein­lich nicht beson­ders vie­le Interessent*innen. Wenn du den Stein jedoch bear­bei­ten und ein Loch hin­ein boh­ren lässt, ihn polierst und ein Band durch­fä­delst, wirst du sei­nen Wert stei­gern und viel­leicht einen guten Preis für das Schmuck­stück erzie­len. Eine gewinn­brin­gen­de Wert­schöp­fung ist die Moti­va­ti­on für die meis­ten Geschäfte.

Damit sich ein Geschäft lohnt, muss der Erlös grö­ßer sein als die Kos­ten für den Input, bei­spiels­wei­se die Kos­ten für die Pro­duk­ti­ons­stät­ten, Arbeiter*innen und die ver­wen­de­ten Res­sour­cen. Für eine ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Geschäfts­füh­rung ist es dabei selbst­ver­ständ­lich, einen exis­tenz­si­chern­den Lohn zu zah­len, für Arbeits­si­cher­heit zu sor­gen, Steu­ern abzu­füh­ren und die Umwelt und das Kli­ma zu scho­nen – auch wenn dies die eige­ne finan­zi­el­le Wert­schöp­fung nicht stei­gert. Der Wert, der dadurch ent­steht oder erhal­ten bleibt, ist eine gesun­de glück­li­che Gesell­schaft in einer viel­sei­ti­gen bestän­di­gen Umwelt.

Die Wert­schöp­fung der meis­ten Pro­duk­te fin­det nicht nur an einem Ort statt. Vie­le Pro­zes­se sind glo­bal ver­teilt, da man­che Roh­stof­fe nur regio­nal vor­kom­men oder bestimm­te kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen für den Anbau einer Pflan­ze not­wen­dig sind. Aber auch das unter­schied­li­che Ein­kom­mens­ni­veau, Know-How, Ener­gie­kos­ten, Umwelt­auf­la­gen und poli­ti­sche Abwä­gun­gen sind aus­schlag­ge­bend für die Aus­la­ge­rung von Pro­duk­ti­ons­stät­ten und den glo­bal ver­netz­ten Welt­han­del. Die Wert­schöp­fungs­ket­ten, die dadurch ent­ste­hen, sind oft sehr kom­plex und lei­der nicht immer nachhaltig.

Welche Wertschöpfungskette wählst du?

Die Aus­wahl im Han­del ist gigan­tisch. Ob Lebens­mit­tel, Klei­dung oder Smart­phones – oft haben wir kei­ne Ahnung, wel­che Rei­se das jewei­li­ge Pro­dukt zurück­ge­legt hat, wie viel Arbeit dar­in steckt oder wel­che Fol­gen damit ein­her­ge­hen. Intrans­pa­renz schützt vie­le Unter­neh­men, die beim Anbau und in der Pro­duk­ti­on spa­ren: Grund­rech­te von Arbeiter*innen nicht ein­hal­ten, fahr­läs­sig mit der Umwelt umge­hen oder dem Kli­ma scha­den. Lei­der sind das kei­ne Ein­zel­fäl­le, son­dern Pro­ble­me mit Sys­tem. Kon­sum ist heu­te Abhän­gig­keit und Ver­ant­wor­tung zugleich. Wir sind das letz­te Glied einer lan­gen Wert­schöp­fungs­ket­te und kön­nen ent­schei­den und dür­fen wertschätzen.

Bewusster konsumieren mit Connexions

Ach­test du beim Ein­kau­fen auf die Her­kunft dei­ner Pro­duk­te? Das ist oft gar nicht so ein­fach, weil vie­le Infor­ma­tio­nen nicht ange­ge­ben wer­den müs­sen. Selbst “Made in Ger­ma­ny” kann trü­ge­risch sein, weil dies nur bedeu­tet, dass die letz­te wesent­li­che Wert­schöp­fung hier­zu­lan­de statt­ge­fun­den hat. Es sagt nichts über die Her­kunft der Roh­stof­fe aus oder dar­über, wel­che Vor­pro­duk­ti­ons­schrit­te ins Aus­land ver­la­gert wur­den. In ihrer Gesamt­heit bleibt die Wert­schöp­fungs­ket­te bei den meis­ten Pro­duk­ten intransparent.

Selbst als gut informierte*r Konsument*in ist es nahe­zu unmög­lich, die Wert­schöp­fungs­ket­te jedes Pro­dukts zu ken­nen, das man kau­fen möch­te. Im All­tag kön­nen wir von unse­rer rie­si­gen Welt eben nur einen win­zig klei­nen Teil wahr­neh­men. Was uns aber täg­lich mit fer­nen Regio­nen ver­bin­det ist unser Kon­sum. Wir kau­fen tro­pi­sche Früch­te, Klei­dung „Made in Ban­gla­desh“ und nut­zen Elek­tro­ge­rä­te, die sehr wahr­schein­lich schon mehr von der Welt gese­hen haben als wir.

Con­ne­xi­ons ermög­licht es uns, einen Schritt zurück­zu­tre­ten und den Her­stel­lungs­pro­zess unse­rer Kon­sum­gü­ter zu erkun­den. So kann ein Bewusst­sein ent­ste­hen, wel­che Pro­zes­se und Aus­wir­kun­gen an kon­ven­tio­nel­len Pro­duk­ten hän­gen und wel­che alter­na­ti­ven Kon­sum­mög­lich­kei­ten es gibt. Mit die­sem Wis­sen über die glo­ba­len Zusam­men­hän­ge kann jede*r Ein­zel­ne nach­hal­ti­ger leben und als empowerte*r Konsument*in dazu bei­tra­gen, dass Pro­duk­te trans­pa­ren­ter und nach­hal­ti­ger wer­den. Pro­bie­re es aus und fol­ge dei­nen Pro­duk­ten mit Con­ne­xi­ons bei ihrer Rei­se um die Erde.

Du bist an einem Gast­vor­trag an dei­ner Schu­le, Uni oder auf einer Ver­an­stal­tung inter­es­siert? Dann schreib uns ger­ne eine Mail an hello@damit-ev.de. Ob in Prä­senz oder online — wir stel­len unse­re Platt­form vor, hal­ten Impuls­vor­trä­ge, lei­ten Dis­kus­si­ons­run­den oder wer­den gemein­sam krea­tiv. In unse­ren Work­shops zur Tex­til­in­dus­trie bei­spiels­wei­se bin­den wir unse­re Teilnehmer*innen ger­ne in ein Pubquiz ein und run­den die Ver­an­stal­tung mit einer Klei­der­tausch­bör­se ab. 

Wir wer­den vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung, dem #moin­zu­kunft – Ham­bur­ger Kli­ma­fonds und der Nord­deut­schen Stif­tung für Umwelt und Ent­wick­lung finan­zi­ell unter­stützt. Jedoch benö­tigt jour­na­lis­ti­sche Sorg­falt sei­ne Zeit, sodass wir nach wie vor größ­ten­teils ehren­amt­lich arbei­ten. Hilf uns ger­ne, CONNEXIONS zu ver­wirk­li­chen und unse­re Ent­wick­lungs- und Recher­che­kos­ten zu decken. Wir freu­en uns über jede Spende.