Videoquellen
Menschen am Flughafen von Ismail Khan/Pixabay
Seoul von Jeongwoo Kim/Pixabay
Frau am Handy von Piyapong Saydaung/Pixabay
Bienenstock von Joshua Malic/Pixabay
Baum von Matthias Groeneveld/Pixabay
Papagei von Robert Arango Lopez/Pixabay
Huhn von AHAHase/Pixabay
Chicken von Peter Xiao Harris/Pixabay
Containerhafen von Bellergy/Pixabay
Markt von Ming Kin/Pixabay
Kaffeebohnen von NickyPe/Pixabay
Kind von Fajar Budi/Pixabay
Tornado von Coverr Free Footage/Pixabay
Buschfeuer von Fernndo Latorre/Pixabay
Überschwemmung von Minehart/Pixabay
Permakultur von Tomalauphi/Pixabay
Windräder von Nico West/Pixabay
Solardach von Roy Buri/Pixabay
Faire Lösungen im Klimawandel
Eisfach öffnen und Erfrischung holen, Auto starten und losdüsen, in den Flieger steigen und Kurzurlaub gönnen – all das würde kaum ins Gewicht fallen, wenn man die einzige Person mit diesen Privilegien wäre. Die Erde ist hart im Nehmen, aber wenn Milliarden Motoren laufen, lässt sie das auf Dauer nicht kalt. Was für uns banal und alltäglich klingt, ist mittlerweile zur größten Herausforderung unserer Zeit geworden.
Kaum jemand von uns hat schlechte Absichten, wenn wir im Sommer Steaks grillen, die neusten Modetrends shoppen, uns vom Fernweh um die Welt treiben lassen oder Serien auf Netflix streamen. Wir leben seit Jahrzehnten in einem wachsenden Wohlstand und haben uns an diese Annehmlichkeiten gewöhnt. Und es ist nur allzu verständlich, dass sich immer mehr Menschen im globalen Süden danach sehnen, sich unserem Lifestyle anzuschließen.
Doch all dies stellt uns vor gewaltige Schwierigkeiten. Die Weltbevölkerung wächst stetig und mit ihr der nahezu unersättliche Hunger nach Ressourcen und Energie. Trotz so mancher Anstrengung in den letzten Jahrzehnten ist es uns bis heute nicht gelungen, die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas hinter uns zu lassen. Und so pusten wir Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute unaufhörlich Treibhausgase in unsere Atmosphäre und heizen unseren Planeten immer weiter auf.
Hinzu kommt, dass viele Menschen einen hohen Preis für unseren Wohlstand zahlen, ohne jemals ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Beinahe alle globalen Lieferketten basieren auf einem System moderner Ausbeutung. Und so halten wir alle – bewusst oder unbewusst – eine Maschinerie in Gang, die anderen das Leben verwehrt, das für uns so selbstverständlich geworden ist.
Exponentielles Wachstum stellt uns vor große Herausforderungen
Weltbevölkerung
Mit dem Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert stieg die Weltbevölkerung von damals ca. 0.61 Milliarden auf heute um die 8 Milliarden Menschen an. Zwar sinkt die Wachstumsrate bereits seit den 1970er Jahren wieder; bis 2100 wird jedoch noch ein Anstieg auf 10 bis 12 Milliarden Menschen prognostiziert. Parallel zur Bevölkerung steigt der Bedarf an Energie, Nahrungsmitteln und Lebensraum.
Atmosphärische Treibhausgaskonzentration
Über die letzten 800.000 Jahre hat die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre zwischen 175 und 300ppm (parts per million) gelegen. Seit Beginn der Industrialisierung nahm sie jedoch kontinuierlich zu und schoss 2020 erstmalig auf einen Wert von über 500ppm. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg ist die Freisetzung von CO2 durch fossile Energieträger, aber auch andere Treibhausgase wie Methan und Lachgas spielen eine große Rolle.
Globale Veränderung der Mitteltemperatur
In den letzten zehn Jahren war die weltweite Durchschnittstemperatur im Vergleich zum Beginn der Messungen 1880 bereits um 1,09°C erhöht. Das 1,5‑Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens bezieht sich jedoch auf ein vorindustrielles Temperaturniveau. Da es im 18ten Jahrhundert noch keine entsprechenden Messungen gab, verwendet man einen jüngeren, bereits erhöhten Referenzwert.
In der Klimakrise die Oberhand gewinnen
Obwohl man beim Blick auf die Graphen erst einmal schlucken muss, sind wir dieser besorgniserregenden Entwicklung mitnichten wehrlos ausgeliefert. Erneuerbare Energien besitzen das Potenzial, unseren weltweiten Energiebedarf vollständig abzudecken. Durch Aufforstungen und die Renaturierung von Ökosystemen könnte es uns gelingen, die atmosphärische Treibhausgaskonzentration zu stabilisieren und eventuell sogar wieder zu senken. Studien haben ergeben, dass auch mit einer nachhaltigen Landwirtschaft zukünftig bis zu 10 Milliarden Menschen ernährt werden können, ohne unsere planetaren Grenzen zu überschreiten. Und wenn es uns gelingt, ein globales Lieferkettengesetz zu etablieren und den Fairen Handel konsequent auszuweiten, könnte sogar eine immer größere Zahl von Menschen der Armut entfliehen und an unserem neu gewonnenen grünen Wohlstand teilhaben.
Allerdings bleibt uns nicht mehr viel Zeit zum Handeln. Forscher*innen vom Weltklimarat (IPCC) haben berechnet, dass die gesamte Menschheit ab Anfang 2022 nur noch ungefähr 317 Gigatonnen CO2 ausstoßen darf, wenn wir die Erderwärmung auf 1,5°C begrenzen wollen. Beim jetzigen CO2-Ausstoß von ca. 42 Gigatonnen jährlich wäre diese Menge in rund sieben und halb Jahren erreicht. Das heißt: Je früher wir damit beginnen, unsere Treibhausgasemissionen drastisch zu senken, umso besser stehen unsere Chancen, in der Klimakrise doch noch die Oberhand zu gewinnen. Dabei bedeutet ein klimaverträgliches Leben keinesfalls Verzicht und Entbehrungen. Zwar müssen wir manche unserer Gewohnheiten hinterfragen; doch gleichzeitig bedeutet dieser Neuanfang auch eine hervorragende Möglichkeit, bestehende Ungerechtigkeiten zu überwinden und zu einem wertschätzenden Miteinander zu gelangen. Statt Angst vor der Zukunft zu haben, laden wir euch alle ein, mit uns gemeinsam von einer besseren Welt zu träumen.
Zusammenhänge verstehen
Warum wäre jede Erderwärmung jenseits der 1,5°C so verheerend? Wie kann nachhaltige Landwirtschaft funktionieren? Und ist Fairer Handel mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem vereinbar? Erfahrt mehr über grundlegende Zusammenhänge und findet interessante Denkanstöße zu großen Fragen in unserer digitalen Bibliothek. Wir empfehlen euch gute Filme, Dokumentationen, Bücher, Websites oder Podcasts, die diese Fragen aufgreifen und teilweise unerwartete Lösungsmöglichkeiten präsentieren.
Oder reist mit Connexions interaktiv um die Welt – entlang den Wertschöpfungsketten unserer Produkte. Was passiert an den verschiedenen Prozessschritten? Welche Effekte hat die Produktion für die Menschen vor Ort und welche Auswirkungen auf die Umwelt, Tiere oder das Klima? Macht euch selbst ein Bild von den konventionellen Lieferketten unserer Alltagsprodukte und lernt Alternativen und nachhaltigere Konsummöglichkeiten kennen.
Bildquellen
Bibliothek von Pexel/Pixabay
Frau liest am See von StockSnap/Pixabay
visible earth/NASA