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Filmempfehlungen

Drei großartige Tierfilme der etwas anderen Art 

Tier­fil­me gibt es vie­le. Okja, My Octo­pus Tea­cher und die letz­te Sau sind drei Fil­me, die das Leben mit und von Tie­ren mal aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve zeigen.

Informative Tierfilme müssen keine Dokus sein

Typi­sche Tie­re, die uns nahe ste­hen, wie unse­re vier­bei­ni­gen Freun­de, träl­lern­de Wohn­zim­mer-Piep­mät­ze oder schnur­ren­de Kuschel­part­ner auf dem Sofa haben die­se drei Tier­fil­me nicht zu bie­ten. Auch sind alle drei Fil­me, die wir hier vor­stel­len, unty­pisch für ihr Gen­re oder erfin­den es auf ihre Art und Wei­se neu. Gute Unterhaltung! 

“Wenn es einen Oscar für Tie­re gäbe — hier wären unse­re Nominierten.”
Niko ist im damnit Team. Auf diesem Bild grinst er in die Kamera.
Niko­las
dam­nit e.V.

Tierspielfilm: Okja

Men­schen lie­ben ihre tie­ri­schen Freun­de. In Mijas Fall ist es nur kein Hund oder Kat­ze, son­dern das nil­pferd­gro­ße Schwein Okja, mit dem sie in den süd­ko­rea­ni­schen Ber­gen auf­wächst. An dem aus­ge­wach­se­nen “Super­schwein” ist aller­dings auch die Fleisch­in­dus­trie inter­es­siert und bringt Okja nach New York. Mija reist hin­ter­her und ver­sucht, ihre Freun­din zu retten.

Wer denkt, hin­ter Okja ver­birgt sich eine net­te Kin­der­sto­ry, hat noch kei­nen Film von Bong Joon-ho (Para­si­te) gese­hen. Denn über das lie­bens­wer­te Lebe­we­sen, das der Regis­seur geschaf­fen hat, bekommt man einen erschre­cken­den Ein­blick in die Facet­ten der Fleisch­in­dus­trie. Der Aben­teu­er­film ist zwar dys­to­pi­sche Fik­ti­on, kann aber durch die Per­so­ni­fi­zie­rung nur zu gut ver­mit­teln, wie sich so man­ches Schwein wohl in mensch­li­cher Obhut füh­len muss. 

Der Film ist auf Net­flix zu fin­den und sieht sich wahr­schein­lich bes­ser mit vega­nen Snacks.

Der Tierfilm von Craig Foster zeigt einen Oktopus mit zwei Tentakeln über den Meeresboden laufen.

Preisgekrönter Doku-Tierfilm: My Octopus Teacher

Nach einem Burn­out ent­deckt der süd­afri­ka­ni­sche Fil­me­ma­cher Craig Fos­ter das Apnoe-Tau­chen für sich. Auf einem die­ser Tauch­gän­ge ent­deckt er ein son­der­ba­res Gebil­de aus Muscheln, Stei­nen und Schne­cken. Er schaut es sich genau­er an, als plötz­lich ein Okto­pus aus sei­nem selbst­ge­bau­ten Ver­steck flieht. Fas­zi­niert beschließt er, die Stel­le ab sofort täg­lich zu besu­chen und das Tier zu studieren. 

Das Tier scheint sich eben­so für den Ali­en von der Ober­flä­che zu inter­es­sie­ren. Mit neu­gie­ri­ger Vor­sicht nähert es sich nach einer Wei­le und berührt ihn mit einer Ten­ta­kel. Das neu gewon­ne­ne Ver­trau­en ent­wi­ckelt sich zu einer Art Freund­schaft.  “Sie”, wie Craig den Okto­pus lie­be­voll nennt, zeigt ihm täg­lich ihr Zuhau­se zwi­schen den Küs­ten­fel­sen und dem Algen­wald. Mit schau­spie­le­ri­scher Krea­ti­vi­tät bewegt sie sich mun­ter durch das Was­ser, mit Raf­fi­nes­se geht sie jagen oder tarnt sich vor Hai­en und scheint sogar Sinn für Humor zu haben.

“My Octo­pus Tea­cher” ist ein groß­ar­ti­ges Expe­ri­ment und ein etwas ande­rer Tier­film gewor­den. Er wur­de 2021 bei den Oscars als bes­ter Doku­men­tar­film nomi­niert und ist auf Net­flix zu sehen. 

Roadmovie mit tierischem Beifahrer: Die letzte Sau

Dem ein­fa­chen schwä­bi­schen Schwei­ne­bau­ern Huber fällt es immer schwe­rer, sich gegen die Groß­be­trie­be zu behaup­ten. Als dann auch noch ein Meteo­rit auf sei­nen Hof fällt, hat er nichts mehr zu ver­lie­ren. Er packt sei­ne letz­te Sau in den Bei­wa­gen sei­nes Motor­rads und fährt ein­fach drauf los.

Die Begeg­nun­gen, die Huber auf sei­ner Rei­se macht, wie mit Imker Mei­er oder den Aktivist*innen der “Anar­chis­ti­schen Tier­be­frei­ungs­front Bran­den­burg”, zei­gen die Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen der deut­schen Land­wir­te. Tra­gisch und unter­halt­sam zugleich meis­tert Huber sein mär­chen­haf­tes Schick­sal. 

Den sehens­wer­ten deut­schen Film von Aron Leh­mann gibt’s auf Prime.

Quellen

Für die­se Sei­te wur­den kei­ne exter­nen Quel­len verwendet.

Bildquellen

Titel­bild aus Okja/Netflix

Lau­fen­der Okto­pus von Craig Foster/Netflix