The True Cost
Kleider, Macht und Leute
Vom Wahnsinn der Shoppingfreude und den Menschen, die in den Lieferketten der Textilindustrie arbeiten. Eindrückliche Bilder aus der ganzen Welt, nachklingende Interviews und starke Frauen, die Respekt verdienen.
Textilindustrie unboxed
Der Filmemacher Andrew Morgan zeigt in “The True Cost” beide Seiten der Textilindustrie — die glamouröse Modewelt und die Menschen, die diese möglich machen. Es soll über 40 Millionen Arbeiter*innen in der Textilindustrie geben — das sind beinahe so viele, wie es Erwerbstätige in Deutschland gibt. Andrew Morgan spricht von dem arbeitsintensivsten Industriezweig der Welt. Sein Film zeigt mit eindrücklichen Bildern, welche strukturellen Probleme in der DNA der Branche stecken und welche Auswirkungen sie auf die Umwelt und Produzent*innen, aber auch die Konsument*innen hat.
Wer zahlt den wahren Preis?
Die Ramschpreise der milliardenschweren Konzerne auf der einen Seite und millionenfacher Hungerlohn auf der anderen. Der Dokumentarfilm von 2015 zeigt kreischende Menschenmassen, die sich am Black Friday ins Geschäft drücken und gibt das Wort an starke Persönlichkeiten, die unserer Kleidung ein Gesicht geben, wie Shima Akhter aus Bangladesch. “The True Cost” analysiert das kapitalistische System der Textilindustrie mit seinen Mechanismen, um ein Gefühl vom wahren Preis unserer Kleidung zu geben. Dass sich daran seit 2015 grundlegend etwas geändert hat, ist auszuschließen, wie die ZDF Produktion Dreckige Ernte — die dunkle Seite der Baumwolle von 2022 zeigt. Dass wir selbst Teil der Lösung sein müssen — alternativlos.
“The True Cost” kann man über die offizielle Homepage oder Amazon Prime schauen. Eine deutsche Version ist auf Youtube verfügbar. Weitere Informationen und einen interaktiven Einblick in die Wertschöpfungsketten der Textilindustrie gibt es auf Connexions.
Bildquellen
The True Cost Poster von The True Cost/truecostmovie.com